Haltung und Zucht apuanischer Bergmolche

 

Aussehen, Merkmale und Verhalten: Apuanische Bergmolche (Triturus alpestris apuanus) sind etwas kleiner als die einheimischen Bergmolche. Die Bauchunterseite ist rot/orange gefärbt und weist mehr oder weniger schwarze Punkte auf. Die Weibchen sind braun/schwarz gemustert und etwas grösser als die Männchen. Die Männchen hingegen weisen eine bläuliche Färbung auf und einen schwarz/gelben Kamm. Die Grenze zwischen der rot/gelben Bauchunterseite und der Körperoberseite ist bei beiden Geschlechtern von einem Streifen schwarzen punkten auf oranger/gelbem Untergrund gesäumt. Im Vergleich zu den einheimischen Bergmolche (Triturus alpestris alpestris) sind apuanische Bergmolche etwas kleiner und weisen auf der Bauchunterseite nicht nur im Halsbereich schwarze Punkte auf. Ich vermute jedoch, dass es sich bei vielen von Züchtern und im Handel angebotenen apuanischen Bergmolchen um Hybriden der beiden Unterarten handelt. Zumindest bei meinen Tieren scheint dies der Fall zu sein. Apuanische Bergmolche sind dämmerungs- und nachtaktiv. Trotzdem bekommt man sie, besonders im Wasser, sehr häufig zu Gesicht. An Land leben sie meist sehr versteckt und kommen wenn überhaupt nur Nachts aus ihren Verstecken.

 

Lebensweise: Bei den apuanischen Bergmolchen sind Populationen bekannt, welche ganzjährig aquatil leben und keine oder nur eine schwach ausgeprägte Landphase zeigen. Bei meinen Tieren konnte ich dies so nicht bestätigen. Die erste Gruppe, welche ich hielt war zwar das ganze Jahr über mehr oder weniger im Wasser, doch sie zogen sich auch gerne immer wieder an Land zurück. Mir schien dies auch abhängig von den jeweiligen Tieren zu sein. Später kaufte ich von einem Züchter eine zweite Gruppe, welche jedoch einen ausgeprägten Land-Wasser Wechsel zeigten. Wie bereits erwähnt vermute ich jedoch, dass diese Tiere Hybride zwischen den Unterarten Triturus alpestris apuanus und - alpestris alpestris sind. Grundsätzlich leben Bergmolche eher nur zur Laichzeit im Wasser und verbringen den Rest des Jahres in kühlen und feuchten Verstecken.

 

Ernährung: Aus meiner Erfahrung sind Bergmolche im Wasser sehr einfach zu füttern. Sie fressen gerne alle Arten von Lebendfutter, insbesondere Tubifex. An Land hingegen ist die Fütterung aufwendiger. Ich schaue, dass immer einige Heimchen mittlerer Grösse zu finden sind. Von Zeit zu Zeit biete ich in einer Schale Buffalo-Würmer an. Auch Ofenfischen, Bohnenkäfer und weisse Asseln werden gerne genommen.

 

Haltung im Terrarium: Die Haltung im Terrarium ist eher anspruchsvoll, wenn es sich um Tiere mit eime ausgeprägten Land- Wasser Wechsel handelt. Sie brauchen zur Laichzeit ein gut durchkrautetes und gefiltertes Wasserbecken und den Rest vom Jahr einen gut strukturierten Landteil, welcher verschieden feuchte Zonen und zahlreiche Verstecke aufweist. Wenn man Platz hat empfiehlt es sich ein Becken von mindestens 100x40x40 zu verwenden, damit man einen genügend grossen Land- aber auch einen genügend grossen Wasserteil bauen kann. Zur Zeit habe ich leider nicht so viel Platz zur Verfügung. Ich verwende daher drei 80x35x40 Becken. Ein Terrarium richte ich als Wasserbecken ein mit nur wenigen Steinen die aus dem Wasser ragen. Das zweite Terrarium richte ich mit einem grossen Landteil mit veschiedenen Feuchtigkeitszonen ein und einem eher kleinen Wasserteil, ca. 1/3 des Beckens. Nach der Laichzeit werden die Tiere jeweils vom Wasserbecken ins "Landbecken" gesetzt. Über den Winter setzte ich die Tiere schliesslich in ein weiteres Terrarium, welches über sehr viel Verstecke, Laub und Steine verfügt. Der Wasserteil beschränkt sich in diesem Terrarium auf ein kleines Wassergefäss in welchem sie kurz baden könnten. In diesem Terrarium überwintern sie bei ungefähr 5°C für zwei bis drei Monate. Bergmolche sind wahre Ausbruchskünstler. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass das Terrarium absolut ausbruchssicher ist.

 

Nachzucht: Für dich Nachzucht der Bergmolche ist eine kühle Überwinterung absolut notwendig. Wie bei den meisten Molchen werden die Männchen nach der Winterruhe als erste ins Wasserbecken gesetzt, wenige Tage später kommen schliesslich die Weibchen hinzu. Die Weibchen werden das Spermapaket der Männchen aufnehmen und über mehrere Tage dutzende bis hunderte von Eiern an Wasserpflanzen kleben. Nach bis zu einem Monat schlüpfen die kleinen Larven. Wenn man die Molche gut mit Tubifex füttert haben die Larven im Becken der Eltern durchaus eine Überlebenschance und finden genügend Nahrung. Manche werden wohl von den erwachsenen Tieren verspeisst, aber dadurch entsteht auch eine Art natürliche Selektion. Möchte man aber ganz sicher gehen, dass die Larven auch überlben, sollte man sie isolieren und idealerweise mit frisch geschlüpften Nauplienlarven und später ebenfalls mit Tubifex und anderem Lebendfutter füttern. Natürlich sollte man die Wasserqualität im Auge behalten und gegebenenfalls das Wasser wechseln. Nach einigen Monaten beginnt die Metamorphose und es steigen winzige Molche ans Land. Während der Metamorphose essen sie nicht sonderen ernähren sich von der Resorbtion von Larvalgewebe. An Land sind sie auf winziges Lebendfutter wie Springschwänze, weisse Asseln, Essigwürmchen oder kleine Fruchtfliegen angewiesen. Ich empfinde dies als die schwierigste Phase und schaue vermehrt, dass die Jungmolche genügend Futter bekommen. Im ersten Jahr überwintere ich die Molche noch nicht. Nach einigen Monaten bis einem halben Jahr an Land werden die Molche erstmals wieder das Wasser aufsuchen. Bis sie allerdings ausgewachsen und Geschlechtsreif sind dauert es ein bis drei Jahre.